Ausgaben für Krankheit
Je älter die beobachtete Personengruppe, desto höher sind die Gesundheitsausgaben. Eine Person zwischen 24 und 50 Jahren hat im Jahr 2014 im Schnitt Gesundheitsleistungen im Wert von 2.174 EUR verbraucht. Für die Gruppe der über 74-Jährigen waren das 15.157 EUR. Einerseits liegt das an der höheren Wahrscheinlichkeit im Alter zu erkranken, andererseits lassen immer bessere und teurere Behandlungsmethoden für chronische Krankheiten, wie Krebs oder Diabetes, die Ausgaben für Ältere steigen. Gezielte Maßnahmen, die die gesunde Lebenserwartung erhöhen, könnten diese Ausgaben erheblich reduzieren, denn in kaum einem anderen Land der EU verbringen die Menschen so viele ihrer Lebensjahre in Krankheit wie in Österreich.
Die Verteilung der Kostenstellen
Der größte Teil der altersbedingten Ausgaben fällt in Krankenhäusern an. Für die Gruppe über 75 betragen sie pro Kopf 5.185 EUR, während Personen zwischen 25 und 49 rund ein Zehntel (714 EUR) davon pro Kopf brauchen. Am auffälligsten ist der altersbedingte Anstieg bei den Kosten für Pflegeheime und Pflege Zuhause. Die Ausgaben für Medikamente und medizinische Güter, und ärztliche Hilfe im niedergelassenen Bereich steigen dagegen vergleichsweise moderat mit dem Alter an.
Ausgabenunterschiede bei Männern und Frauen
Die Höhe der Ausgaben unterscheidet sich für Frauen und Männer je nach Altersgruppe. In der jüngsten Gruppe (0-24)
brauchen vor allem die männlichen Säuglinge viele Gesundheitsleistungen. Die höheren Ausgaben der Frauen in der Gruppe der 25-49-jährigen erklären sich in erster Linie durch Leistungen, die im Zusammenhang mit Geburten stehen.
* die stationären Ausgaben für Pflegeheime nach Altersgruppen wurden durch den Gesamtwert aus SHA und die Verteilung der Ausgaben für Pflegegeld aus der Pflegegeldstatistik (Statistik Austria) angenähert.
Quellen: Statistik Austria, OECD – A System of Health Accounts (SHA) 2014,
Berechnungen und Darstellung: aha.
Long, P., Abrams, M., Milstein, A., Anderson, G., Apton, K. L., & Dahlberg, M. L. (2017).
Effective Care for High-Need Patients. National Academy of Medicine. Washington, DC.
Statistisches Bundesamt (Destatis) (2018). Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, Datenreport 2018 Bd. 2018.
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung