COVID 19: Intensivkapazitäten in Österreich

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In der COVID-19-Epidemie hat sich gezeigt, wie lebenswichtig die intensivmedizinische Versorgung im Krisenfall sein kann. Mit 29 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner ist Österreich vergleichsweise gut auf die Behandlung von schwer Erkrankten vorbereitet, während Länder wie Griechenland oder Irland schnell an ihre Grenzen stoßen.

In Österreich konnte die Überschreitung der Intensivkapazitäten verhindert werden, die Zahl der krankenhauspflichtigen Personen ist rückläufig. Manche Bundesländer waren aber stärker betroffen als andere. Die Karte zeigt wie viele der für schwere COVID-19-Fälle zurückgehaltenen Betten zum Zeitpunkt der höchsten Inanspruchnahme belegt waren. Dazu nehmen wir an, dass 40% der 2.547 Intensivbetten freigehalten wurden. Kritisch war die Situation nur in Tirol. Durch die hohe Zahl der Fälle waren am 8. April 78% der COVID-19-Intensivbetten belegt – in Tirol gab es österreichweit die meisten Erkrankungsfälle. Nicht in allen Bundesländern wäre die Situation bei diesem hohen Ausbreitungsgrad so gut verlaufen. Vorarlberg wäre mit seinen relativ kleinen Kapazitäten knapp an sein Limit gekommen.

Das Freimachen von Intensivbetten hatte seinen Preis. Obwohl die Kapazitäten nie überschritten wurden, war die allgemeine Versorgung eingeschränkt. Operationstermine wurden, wenn möglich, verschoben und Personal wurde von den meisten Abteilungen der Spitäler kurzfristig auf die Intensivstationen und die Innere Medizin verlegt. Die negativen Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Menschen, deren Behandlung aufgeschoben wurde stehen bislang nicht fest. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie hierzulande milder ausfallen als anderswo – dem gut ausgebauten Gesundheitssystem sei Dank.

Schutzschirm für das Gesundheitswesen in Zeiten von COVID-19: Eine Schätzung der Intensivkapazitäten für Österreich. HS&I-Fast Track. 1.4.2020. Wien. http://www.healthsystemintelligence.eu/ docs/HSI_Fast _Track_Intensivbetten_COVID19.pdf

 

Kosten für zusätzliche Covid-19 Intensivbetten: Eine erste Schätzung. HS&I-Fast Track. 24.3.2020. Wien. http://www.healthsystemintelligence.eu/docs/HSI_Fast_Track_Intensivbetten_COVID19_2020-03-24.pdf

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